Zur Eröffnung des Haidong Gumdo-Veranstaltungsjahrs in Bayern galt es die wesentlichen Disziplinen zu durchlaufen: Formenlauf und Schwerkurzformen (Dr. Michael Witting), Fokussierungstechniken mit und ohne Schwert sowie Schnitttest (Meister Manfred Greiner) und Sparring (Meister Klaus Kaczkowski).
Besonders spannend war eine besondere Einheit von Meister Klaus, der uns Ki Gong („Arbeit mit der Energie“) näher gebracht und sein umfangreiches Wissen mit uns geteilt hat (vielen Dank dafür!).
Die Übungen dienen der Gesunderhaltung und sind in China sowie den angrenzenden Ländern sehr verbreitet. Die Figuren und Bewegungsabfolgen dienen dazu dem Ausübenden Energie zuzuführen und ihn so gesund zu erhalten. Ki Gong kann, wie Yoga, einfach oder sehr komplex sein. Vieles davon wird bereits seit einigen Jahrhunderten gelehrt und weitergegeben. Die einzelnen Stellungen enthalten oft Elemente aus den Kriegskünsten wie z.B. Kicks/Fauststöße oder sind Tieren nachempfunden.
Der Fokus liegt auf Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit (Leibärzte wurden bei Erkrankung des Regenten oft hingerichtet) – im Gegensatz zu westlichen Systemen, in denen Ärzte meist erst bei Krankheit aufgesucht werden. Auch im militärischen Umfeld hatten die Ki Gong-Praktiken eine große Bedeutung, da Krieger auf langen Feldzügen und Belagerungen bei Kräften und geistig gefestigt bleiben mussten. Interessanterweise gab es aufgrund dieser positiven Effekte auf die mentale und körperliche Verfassung auch Zeiten in denen die Übungen verboten waren (z.B. in China), da die Ausübenden weniger kontrollierbar- und manipulierbar wurden.
Wir wenden Ki Gong und verwandte Methoden regelmäßig zur geistigen und körperlichen Stärkung sowie zur Harmonisierung nach intensivem Training an.